Hans Bischoffshausens Rückkehr aus Paris zurück nach Österreich Anfang der 1970er Jahre stellte nicht nur biographisch, sondern auch künstlerisch eine Zäsur dar. Nach einer Dekade der strengen Monochromie erlaubte er sich nun erstmals wieder bis zu zwei Farben pro Werk, die unterschiedliche Bildzonen definierten. Er begründete diese Veränderung damit, „die Monochromie nicht mehr ertragen zu können“ (Rohsmann S. 178). Neben anderen formalen Neuerungen beschäftigte er sich um 1975 intensiv mit der Kreuzform. Verschieden dimensionierte Kreuze wurden aus Span- oder Hartfaserplatte ausgeschnitten, auf Trägerplatten aufgeschraubt, lackiert, mit Applikationen versehen oder durchlöchert und teils verbrannt. Die Entscheidung für die symbolträchtige Form erklärte Bischoffshausen damit, vom Rechteck der Bildfläche abweichen zu wollen und bestritt dabei laut Arnulf Rohsmann jegliche ikonographische, historische oder religiöse Bedeutung des Kreuzes (Rohsmann S. 180). Trotzdem stellte er den Zyklus 1976 im Franziskanerkloster in Villach aus, betitelte mehrere Werke mit „Der Prophet spricht“ und beschriftete eines der Kreuze („Eine Kreuz-Perlen-Kette“) an zentraler Stelle mit „Liebe mich Jesus“.
Der Kreuz-Zyklus sollte (neben der „Horizont“-Serie) seine letzte großformatige Werkserie werden. Danach, in den 1980er Jahren, arbeitete der beinahe vollständig erblindete Künstler ausschließlich auf Papier und in kleinen Formaten.