„Himmel 9“ dokumentiert Bischoffshausens Auseinandersetzung mit den künstlerischen Strömungen seiner Zeit, in der er sich mit dem von Jackson Pollock etablierten „Drip painting“ und der gestischen Malerei beschäftigte. Das Dripping Verfahren erwies sich für Bischoffshausen schnell als unbefriedigend, ja ärgerte ihn richtiggehend. So schrieb er: „Ein neuer Stil wird geboren. Ausstellungsstrategen in Zeitnot giessen [sic!] Farbe und Verdünnungsmittel auf ihre Tafeln. Die Bilder malen sich selbst, während ihre Schöpfer auf Empfängen, Parties und Tagungen über Autopreise diskutieren.“ (aus: H. B., Strukturelle Malerei, Kat. Ausst., Wien 1958, S. 10)
Der Ausflug in die gestische, expressive Malerei sollte jedoch der erster Schritt auf Bischoffshausens Weg zu seiner monochromen Phase werden, auch wenn dies alles andere als augenscheinlich ist. Doch Arnulf Rohsmann sieht in den annähernd parallel angelegten, rhythmischen Linienbündeln, die in jenen Bildern gehäuft vorkommen, die Vorläufer der „Stege“ in den „Fossilen Reliefs“ und in weiterer Folge der die monochrome Phase dominierenden „Rippen“ (vgl. A. Rohsmann, Bischoffshausen, Klagenfurt 1991, S. 38). Darüber hinaus waren auch Bischoffshausens erste Versuche, durch eine auf den Bildgrund aufgebrachte Putzschicht mit dreidimensionalem Relief zu arbeiten, noch stark in einer gestischen Ausdrucksweise verankert (Sandbilder).
In seinen gestischen Arbeiten waren also zwei von Bischoffshausens später wichtigsten Stilelementen bereits angelegt: 1) die konkrete Dreidimensionalität des Bildes und 2) parallel bzw. seriell angelegte Strukturelemente. So kann das Eintauchen des jungen Malers in die gestische Malerei als entscheidende, stilbildende Wegmarke für sein weiteres Schaffen gesehen werden, zu der er in seinem Spätwerk wieder zurückkehrte.